Freitag, 07. September 2001
Heute ist unser "freier" Tag. Wir nutzen ihn, um in aller
Ruhe von Berlin nach Hamburg zu fahren. Diesmal haben wir noch Fahrgäste,
Florian und Thorsten, die wir an der S-Bahn abholen, und dann geht es
am späten Vormittag los Richtung Hamburg. Und es regnet. Na klasse!
Wenn wir Pech haben, dürfen wir die nächsten Open Airs im Regen erleben.
Wir kommen nachmittags in Hamburg an uns schmeissen unsere
Fahrgäste am Bahnhof raus. Danach machen wir uns auf den Weg zu Dennis,
wo wir übernachten würden. Allerdings haben wir nur die Adresse und
keine Wegbeschreibung. Erst denke ich noch, ich würde das wieder finden,
aber da hab ich mich wohl geirrt. Zum Glück gibt es ja Handys. Also
rufen wir Dennis an, der noch im Büro ist, und er lotst uns zu seinem
Arbeitgeber, wo wir ihn dann abholen und fahren gemeinsam nach Hause.
Wir machen dann an diesem Tag nichts anstrengendes mehr. Es heißt ausspannen
und Kraft für den nächsten Tag tanken, weswegen wir dann auch ziemlich
früh schlafen gehen.
Samstag, 08. September 2001
Heute wollen wir früh los und früh an der Trabrennbahn
sein, da der Einlass schon für 15 Uhr angekündigt wurde. Allerdings
macht uns das Wetter Sorgen. Es gibt immer wieder Schauer. Wenigstens
scheint zwischendurch die Sonne und so kommt es uns nicht gar so kalt
vor. Wir treffen uns mit Natalia an der U-Bahn und fahren dann mit Bahn
und Bus bis S-Bahn Station Schellingstrasse, von wo aus Pendelbusse
zur Trabrennbahn gehen sollen. Bis die Busse fahren würden, ist noch
etwas Zeit, die wir Mädels nutzen wollen, um noch mal Flüssigkeit wegzubringen
;-) Aber weit und breit ist keine Toilette zu finden. Da muß wohl ein
Gebüsch her halten. Was tut man nicht alles in seiner Not. *g*
Nach einer kurzen Wartezeit fährt dann endlich der erste
Bus. Wir sitzen noch keine 5 Minuten drin, als der nächste Schauer runter
geht. Und was für einer. Und jetzt müssen wir auch noch da raus. Glücklicherweise
steht da eine Imbisbude mit Vordach, unter das wir uns flüchten und
das Ende des Regengusses abwarten. Als der vorbei ist, gehen wir die
paar 100m zur Trabrennbahn und sehen uns trotz der frühen Zeit doch
einer Menge an Leuten gegenüber. Wir treffen ein paar Freunde und gesellen
uns zu ihnen. Während wir warten, geht noch der ein oder andere Schauer
nieder, aber ich habe ja meinen Minischirm dabei, den ich während der
Wartezeit auch nutze.
Als es endlich Zeit für den Einlass ist, geht das übliche
Gequetsche los. Kaum haben wir uns durch das Nadelöhr gedrückt, sprinten
wir über die Matschwiese nach vorne. Bei einer erwarteten Menge von
über 60.000 Leuten muß man auch nach vorne, um überhaupt was zu sehen.
Zumindest, wenn man nicht allzu groß ist. Wir schaffen es auch in den
abgesperrten vorderen Bereich und haben das Glück, auf einer Eisenplatte
zu stehen und so nicht im Matsch zu versinken. Ab jetzt heißt es, möglichst
wenig trinken. Es ist grad mal 16 Uhr und wir würden bis 22 Uhr durchhalten
müssen. Denn sollte man sich ein mal rausquetschen müssen, würde man
schwerlich wieder zurück kommen.
Während wir auf Technique, die erste der beiden Vorbands,
warten, geht noch der ein oder andere Schauer nieder, vor dem wir uns
mit einer Plane schützen, die wir über mehrere Reihen ausbreiten. Ist
ganz praktisch. Besonders, wenn sie außen von großen Männern gehalten
wird. ;-) Technique, die dann den Abend eröffnen, machen zwar ganz netten
Synthipop, sind aber ansonsten ziemlich langweilig und eintönig. Es
ist schon ein Ereignis, wenn sich die Sängerin mal einen halben Meter
bewegt. Und die Keyborderin scheint mit Fletch verwandt zu sein. ;-)
Fad Gadget werden heute, soweit das von hier vorne zu sehen ist, noch
besser aufgenommen als beim zweiten Berlin-Konzert. Find ich klasse.
Bei dem Einsatz der Band haben die Jungs das auch voll und ganz verdient.
Depeche kommen heute bei dem Wetter seht gut eingepackt
auf die Bühne. Dave in Jacket und Schal, Martin mit Wollmütze, an der
kleine Hörner angebracht sind. Sieht ziemlich witzig aus. Dave kommt
mir heute auch etwas angeschlagen vor. Liegt wohl am Wetter und es macht
sicher auch keinen Spaß, im Regen auf der Bühne zu stehen. Denn es regnet
immer wieder. Bei NLMDA sitze ich auf Niggels´ Schultern in strömendem
Regen. Vielleicht bekomme ich ja deshalb von Fletch ein Luftküßchen
zugeworfen. (Obwohl mir ja eins von Dave lieber gewesen wäre. *g*)
Nach dem Konzert müssen wir uns erst mal durch metertiefen
Schlamm zum Ausgang kämpfen. Einmal bleibe ich so stecken, daß ich wohl
einen normalen Schuh eingebüßt hätte. Mit meinen Stiefeln geht das aber
noch. Am Ausgang angekommen, wollen wir eigentlich so schnell wie möglich
ein Taxi ergattern, da Niggels heute noch in der Markthalle bei der
Aftershow Party auflegen soll. Aber weit und breit ist keines zu sehen.
Also gehen wir mal Richtung U-Bahn. Irgendwann muß ja mal ein Taxi auftauchen.
"Irgendwann" bedeutet hier nach einem Fußmarsch von etwa einer halben
Stunde. Da wir völlig durchnäßt sind und auch noch die CDs holen müssen,
lassen wir uns bei Dennis absetzen. Schnell ziehen wir uns um, ich halte
noch mal nen Fön in meine Haare und dann sind wir nach 10 Minuten auch
schon wieder unterwegs Richtung Markthalle.
Die Party ist auch ganz lustig. Aber sehr lange halte
ich nicht durch. Glücklicherweise hat Niggels die erste Schicht bei
der Party und wir können relativ früh wieder zurück fahren, wo ich auch
sogleich ins Bett falle. Immerhin müssen wir ja um 9 wieder raus, da
wir dann weiter nach Leipzig wollen.
Fotos
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